Die Deutsch-Lesegruppe wurde 2013 gegründet. Die Gruppe ist nicht besonders groß aber die Mitglieder sind ständig und begeistert. Ihre verschiedenen Erfahrungen und Interessen bestimmen die Vielfalt der Lektüren (ungefähr zehn Bücher pro Jahr): Werke in Prosa und in Versen, Romane und Biographien von klassischen und modernen Schriftstellern, Aktualität, Umwelt. Der Fokus liegt auf allen Autorinnen und Autoren aus der Bundesrepublik Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen ëuropäischen Ländern, die jedoch auf Deutsch schreiben. Besonders berücksichtigt werden die Schriftsteller der ehemaligen DDR, die einen Gesamtüberblick über die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert geben.
Unsere nächste Lektüre ist Die legende vom heiligen Trinker von Joseph Roth (1939).
Das berührende literarische Vermächtnis eines Menschen, dem nur noch das Vergessen im Rausch geblieben ist Paris, 1934: Durch eigenes Verschulden ist Andreas Kartak auf der Straße gelandet und schläft von nun an unter den Brücken der Seine. Als ihm eines Tages ein Fremder 200 Franc leiht, verpflichtet sich Andreas – ein Mann von Ehre –, diesen Betrag wieder zurückzugeben. Doch anstatt seinem Vorsatz nachzukommen, vertrinkt er das Geld. Getrieben von schlechtem Gewissen verdient er es durch ehrliche Arbeit erneut, aber auch dieses Mal vertrinkt er das Geld erneut. Doch Andreas scheint das Glück gepachtet zu haben, denn die Wunder häufen sich – aber wie lange kann das Glück wirklich anhalten?
Joseph Roth wurde 1894 in Schwabendorf bei Brody in Ostgalizien geboren und verstarb am 27.05.1939 in Paris. Roth war als Journalist u.a. in Berlin und Wien tätig, ehe er als Korrespondent für die "Frankfurter Zeitung" alle europäischen Großstädte bereiste. Seit 1933 emigrierte Roth schrittweise über Wien nach Marseille, Nizza und schließlich Paris. Dort verfiel er aus Verzweiflung dem Alkoholismus und verstarb in einem Armenhospital.