Die Deutsch-Lesegruppe wurde 2013 gegründet. Die Gruppe ist nicht besonders groß aber die Mitglieder sind ständig und begeistert. Ihre verschiedenen Erfahrungen und Interessen bestimmen die Vielfalt der Lektüren (ungefähr zehn Bücher pro Jahr): Werke in Prosa und in Versen, Romane und Biographien von klassischen und modernen Schriftstellern, Aktualität, Umwelt. Der Fokus liegt auf allen Autorinnen und Autoren aus der Bundesrepublik Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen ëuropäischen Ländern, die jedoch auf Deutsch schreiben. Besonders berücksichtigt werden die Schriftsteller der ehemaligen DDR, die einen Gesamtüberblick über die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert geben.
Unsere nächste Lektüre ist Der Gehülfe von Robert Walser (1908).
Der 24-jährige Joseph Marti, Gehülfe des Ingenieurs Carl Tobler, erlebt während eines halben Jahres als Hausangestellter den Ruin der Familie eines erfolglosen Erfinders und geht seiner Wege.
Robert Walser war ein deutschsprachiger Schweizer Schriftsteller. Walser verfasste vier Romane – Jakob von Gunten, Geschwister Tanner, Der Gehülfe und Der Räuber –, die längere Erzählung Der Spaziergang sowie Kurzgeschichten und Essays. Er gilt als bedeutender Vertreter der literarischen Moderne und der sogenannten Angestelltenliteratur. Seine unkonventionellen, teils rätselhaft wirkenden Werke wurden von Zeitgenossen wie Walter Benjamin, Hermann Hesse, Franz Kafka, Robert Musil und Kurt Tucholsky geschätzt. Trotz Anfangserfolgen blieb Robert Walser der kommerzielle Durchbruch verwehrt. Den grössten Teil seines Lebens verbrachte er in Armut. Nach psychischen Problemen lebte er von 1929 bis zu seinem Tod in Heil- und Pflegeanstalten. Heute gilt er als einer der wichtigsten Schweizer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, und sein Werk wird international rezipiert.